BIO Deutschland: Symposium für industrielle Zelltechnik in Lübeck

Rund um die Forschungen und Anwendungen industriell gezüchteter Zellen ist inzwischen durch die aufkommende Industrie zu kultiviertem Fleisch (Clean Meat, Cultured Meat, In-Vitro Fleisch) ein regelrechter Hype entstanden. Als Mitgründer der Arbeitsgruppe Industrielle Zelltechnik beim Branchenverband BIO Deutschland steht unser Team rund um Prof. Kruse seit langem an vorderster Front der Entwicklungen. In diesem Jahr unterstützt CellTec Systems die BIO Deutschland bei der Ausrichtung dieses Symposiums in Lübeck.

Das Verständnis, was durch die gezielte Nutzung von außerhalb des Körpers gezüchteten Zellen möglich ist, hat durch die neue Aufmerksamkeit enorm zugenommen. Es wurde deutlich, dass Zellkulturen nicht mehr nur für die Forschung oder medizinische Anwendung eine große Rolle spielen, sondern wir mit ihrer Verwertung gerade erst am Anfang der Möglichkeiten stehen. 

Die vergangenen Jahre der Pandemie haben zudem aufgezeigt, wie wichtig Zellkulturen für unser Leben sind, da in ihnen sowohl Impfstoffe als auch virale Proteine für Antikörpertestsysteme hergestellt werden können. Und zusätzlich haben neue Erfolge zu zellulären Therapien, welche ohne die Möglichkeiten der Zellkultur nicht möglich gewesen wären, weltweit für Aufsehen gesorgt.

Diese Anwendungsbeispiele machen deutlich, dass wir mit der in-vitro Kultur von Zellen eine Technik in der Hand halten, die es uns ermöglicht, in diesen hochkomplexen winzigen „Biofabriken“ viele biologische Produkte herzustellen. Bisher müssen diese häufig noch aus Tieren gewonnen werden. Je besser wir aber die Zellen in ihrer Kulturumgebung verstehen, umso genauer können wir ihre Proliferation und ihr Verhalten steuern, um dadurch biotechnologische Produktionsprozesse aufzubauen. Das Beherrschen dieser Technologie erlaubt es nachhaltige Kreislaufprozesse aufzusetzen, die für den Transferprozess in eine Bioökonomie von enormer Bedeutung sind. Hierfür benötigt man robuste Zelllinien, die über lange Zeit proliferativ sind. 

Spätestens seit der intensiven Erforschung von Stammzellen, und dem damit verbundenen Tissue Engineering, sind solche Zellen, nicht nur für die Forschung, sondern auch für industrielle und medizinische Anwendungen nutzbar geworden. 

In den nächsten Jahren werden weitere Einsatzmöglichkeiten von kultivierten Zellen in vielen Bereichen eine wichtige Rolle spielen. Eine Grundvoraussetzung für die breite Verwendung von Zellkulturen wird ihre Massenproduktion sein. Mit dem Erreichen dieses technologischen Fortschritts, wird der Menschheit eine neue Rohstoffquelle zur Verfügung stehen, die in nachhaltigen Kreislaufsystemen zur Produktion biologischer Produkte eingesetzt werden kann. 

Das Symposium „Industrielle Zellvermehrung“ der BIO Deutschland umfasst ein vielfältiges Programm aus Vorträgen und Diskussionen rund um dieses Thema. Es kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Industrieunternehmen und Start-Ups zu Wort, um ihre Perspektive auf diese mögliche Entwicklung zu erläutern und deren Potenzial gemeinsam zu erörtern. Denn an der Schnittstelle zwischen Forschung, Anwendungen und Wirtschaft lassen sich neue Wertschöpfungsmöglichkeiten erschließen.

• Tagungsprogramm des 11. Symposiums der „AG Industrielle Zelltechnik“
• Einladungsflyer zum Symposium

Für eine gemeinsame Zukunft des biobasierten Wirtschaftens und der Nutzung von industrieller Zelltechnik als leistungsfähiges Werkzeug!